Heiß geliebt unsere Kartoffel
Der unscheinbaren Knolle hätte niemand eine kulinarische Karriere zugetraut. Als sie gegen Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa kam, beschäftigten sich zunächst Botaniker und Mediziner mit der neuen Pflanze und wenn sie angebaut wurde dann vor allen in Blumenrabatten und Gewächshäusern, ihrer hübchen Blüten wegen. Ansonsten traute man ihr nicht so recht über den Weg, hielt sie für ungenießbares Teufelszeug. Das lag sicherlich daran, dass viele aus Unkenntnis statt der Knollen die oberirdischen Teile der Pflanze verzehrten, manchmal mit fatalen Folgen, denn diese vor allen violett glänzenden Beerenfrüchte enthalten das giftige Alkaloid Solamin. Es kam zu Kopfschmerzen, Mattigkeit, Übelkeit und Magen - Darmreizungen.
Erst ungefähr 200 Jahre später, als Europa wieder von großen Hungersnöten heimgesucht wurde, begann man zu entdecken, welches Potential in der Kartoffel als Nahrungsmittel steckt. Das hätte man eigentlich schon von den Inkas lernen können, die bereits große Kartoffelplantagen mit raffinierten Bewässerungssystemen angelegt hatten. Sogar eine jahrelang haltbares - sozusagen gefriergetrocknetes Kartoffelprodukt - Chuno genannt stellten sie schon her.
Nun leider war das entsprechende Know - how nicht mit über den großen Teich gekommen und man musste es sich in Europa Stück für Stück erarbeiten.
Anfangs wurde - wie schon erwähnt die Kartoffel skeptisch aufgenommen: Friedrich II der Alte Fritz musste seinen Bauern den Anbau sogar per Gesetz befehlen - Danke!!! Doch als man erkannte, das die Kartoffel im Vergleich zu Getreide, dem bisherigen Grundnahrungsmittel, selbst auf ungünstigeren Böden mehr Ertrag bringt - begann ihr Siegeszug.
Mehr darüber in meiner Kartoffel - Werkstatt in meiner Kräutermanufaktur
Ihr
Peter Franke